Für die schmelztauchveredelten Produkte wie Band und Blech wurden im europäischen Raum einheitliche Bezeichnungen eingeführt, um die unterschiedlichen Legierungszusammensetzungen klar zu definieren. Diese Standardkennzeichen ermöglichen eine präzise Zuordnung der Materialeigenschaften und erleichtern die Auswahl des passenden Werkstoffs für spezifische Anwendungen.
Die gängigsten Bezeichnungen umfassen verschiedene Kombinationen aus Zink (Zn), Aluminium (Al), Magnesium (Mg) und Silizium (Si), die in unterschiedlichem Verhältnis dem Grundmaterial hinzugefügt werden. Dabei reicht die Palette von reinem Zink (Z), über legierte Varianten wie Galvannealed (ZF) bis hin zu fortschrittlichen Mischungen wie ZM, das für eine Kombination aus Zink, Aluminium und Magnesium steht. Jede dieser Zusammensetzungen bietet spezifische Vorteile in Bezug auf Korrosionsschutz, Festigkeit und Verarbeitbarkeit.
Diese einheitliche Kennzeichnung stellt sicher, dass Anwender und Hersteller gleichermaßen auf eine transparente und zuverlässige Basis für die Auswahl von schmelztauchveredeltem Band und Blech zurückgreifen können.
Ausführung bei Zink Überzügen
Übliche Blume (N)
Bei dieser Ausführung entsteht die sogenannte „übliche Blume“ durch eine unbeeinflusste Erstarrung des Zinküberzugs. Je nach den Verzinkungsbedingungen können dabei entweder keine Zinkblumen oder Zinkkristalle mit unterschiedlichem Glanz und variierender Größe auftreten. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die Qualität des Überzugs. Falls eine besonders ausgeprägte Zinkblume gewünscht wird, sollte dies explizit bei der Anfrage und Bestellung angegeben werden.
Kleine Blume (M)
Die „kleine Blume“ entsteht durch eine gezielte Beeinflussung des Erstarrungsvorgangs. Dabei bildet sich eine Oberfläche mit verkleinerten Zinkblumen, die in manchen Fällen so klein sind, dass sie mit dem bloßen Auge kaum wahrnehmbar sind. Diese Ausführung wird gewählt, wenn die typische Zinkblume den ästhetischen Anforderungen an die Oberfläche nicht gerecht wird.
Auflagenkennzahl | Typischer Wert in µm | Bereich | Dichte in g/cm³ |
---|---|---|---|
Z100 | 7 | 5-12 | 7,1 |
Z140 | 10 | 7-15 | 7,1 |
Z200 | 14 | 10-20 | 7,1 |
Z225 | 16 | 11-22 | 7,1 |
Z275 | 20 | 13-27 | 7,1 |
Z350 | 25 | 17-33 | 7,1 |
Z450 | 32 | 22-42 | 7,1 |
Z600 | 42 | 29-55 | 7,1 |
Ausführung bei Zink-Eisen-Überzügen (Galvanealed)
Dieser Überzug entsteht durch eine spezielle Wärmebehandlung, bei der Eisen in die Zinkschicht diffundiert und so eine Zink-Eisen-Legierung bildet. Das Ergebnis ist eine gleichmäßige, mattgraue Oberfläche, die sich durch ihre raue Struktur und gute Haftung für weitere Beschichtungen auszeichnet. Die Zink-Eisen-Legierung bietet zudem einen verbesserten Korrosionsschutz und wird häufig in Bereichen eingesetzt, in denen nachträgliche Lackierungen oder andere Oberflächenbehandlungen erforderlich sind.
Auflagenkennzahl | Typischer Wert in µm | Bereich | Dichte in g/cm³ |
---|---|---|---|
ZF100 | 7 | 5-12 | 7,1 |
ZF120 | 8 | 6-13 | 7,1 |
Ausführung bei Zink-Aluminium-Überzügen
Diese Ausführung zeichnet sich durch einen metallischen Glanz aus, der durch eine unbeeinflusste Erstarrung des Zink-Aluminium-Überzugs entsteht. Je nach den Herstellungsbedingungen bilden sich dabei Kristalle unterschiedlicher Größe und mit variierendem Glanzgrad. Diese visuellen Unterschiede haben jedoch keinen Einfluss auf die Qualität des Überzugs. Der Zink-Aluminium-Überzug sorgt für einen effektiven Korrosionsschutz und eignet sich besonders für Anwendungen, bei denen sowohl ästhetische als auch funktionale Eigenschaften gefragt sind.
Auflagenkennzahl | Typischer Wert in µm | Bereich | Dichte in g/cm³ |
---|---|---|---|
ZA095 | 7 | 5-12 | 6,6 |
ZA130 | 10 | 7-15 | 6,6 |
ZA185 | 14 | 10-20 | 6,6 |
ZA200 | 15 | 11-21 | 6,6 |
ZA225 | 20 | 15-27 | 6,6 |
ZA300 | 23 | 17-31 | 6,6 |
Ausführung bei Zink-Magnesium-Überzügen
Diese Ausführung entsteht durch die unbeeinflusste Erstarrung des Zink-Magnesium-Überzugs und kann ein variierendes Erscheinungsbild von matt bis metallisch glänzend aufweisen. Je nach den Herstellungsbedingungen können dabei unterschiedliche Oberflächenstrukturen entstehen, die in einigen Fällen auch eine leichte Tendenz zur Verdunkelung zeigen. Diese optischen Veränderungen haben jedoch keinen Einfluss auf die Funktionalität oder den Korrosionsschutz des Überzugs, der durch die Zugabe von Magnesium und Aluminium zusätzlich verstärkt wird.
Auflagenkennzahl | Typischer Wert in µm | Bereich | Dichte in g/cm³ |
---|---|---|---|
ZM060 | 4,5 | 4-8 | 6,2-6,6 |
ZM070 | 5,5 | 4-8 | 6,2-6,6 |
ZM080 | 6 | 4-10 | 6,2-6,6 |
ZM090 | 7 | 5-10 | 6,2-6,6 |
ZM100 | 8 | 5-11 | 6,2-6,6 |
ZM120 | 9 | 6-14 | 6,2-6,6 |
ZM130 | 10 | 7-15 | 6,2-6,6 |
ZM140 | 11 | 8-16 | 6,2-6,6 |
ZM150 | 11,5 | 8-17 | 6,2-6,6 |
ZM160 | 12 | 8-17 | 6,2-6,6 |
ZM175 | 13 | 9-18 | 6,2-6,6 |
ZM190 | 15 | 10-20 | |
ZM200 | 15 | 10-20 | 6,2-6,6 |
ZM250 | 19 | 13-25 | 6,2-6,6 |
ZM300 | 23 | 17-30 | 6,2-6,6 |
ZM310 | 24 | 18-31 | 6,2-6,6 |
ZM350 | 27 | 19-33 | 6,2-6,6 |
ZM430 | 35 | 26-46 | 6,2-6,6 |
Ausführung bei Aluminium-Zink-Überzügen
Die Erzeugnisse mit Aluminium-Zink-Überzug werden in der Ausführung „übliche Blume“ geliefert, die sich durch einen metallischen Glanz auszeichnet. Diese Oberflächenstruktur entsteht durch das unbeeinflusste Wachstum der Aluminium-Zink-Kristalle unter normalen Erstarrungsbedingungen. Die „übliche Blume“ verleiht dem Überzug eine gleichmäßige, optisch ansprechende Oberfläche, ohne dabei die Schutzfunktion oder Haltbarkeit des Materials zu beeinträchtigen. Der hohe Aluminiumanteil sorgt zudem für eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit.
Auflagenkennzahl | Typischer Wert in µm | Bereich | Dichte in g/cm³ |
---|---|---|---|
AZ100 | 13 | 9-19 | 3,8 |
AZ150 | 20 | 15-27 | 3,8 |
AZ185 | 25 | 19-33 | 3,8 |
Ausführung bei Aluminium-Silizium-Überzügen
Bei der Aluminium-Silizium-Überzugsausführung bildet sich im Gegensatz zu anderen schmelztauchveredelten Erzeugnissen eine ausgeprägte Al-Fe-Si-Legierungsschicht auf dem Grundwerkstoff. Diese Schicht muss bei der weiteren Verarbeitung des Materials berücksichtigt werden, da sie spezifische Eigenschaften aufweist, die die Verarbeitung beeinflussen können. Sollte die Einhaltung eines Höchstwerts für die Masse dieser Legierungsschicht erforderlich sein, sind hierfür besondere Vereinbarungen bereits bei der Anfrage und Bestellung zu treffen, um sicherzustellen, dass die Anforderungen erfüllt werden.
Auflagenkennzahl | Typischer Wert in µm | Bereich | Dichte in g/cm³ |
---|---|---|---|
AS060 | 10 | 7-15 | 3,0 |
AS080 | 14 | 10-20 | 3,0 |
AS100 | 17 | 12-23 | 3,0 |
AS120 | 20 | 15-27 | 3,0 |
AS150 | 25 | 19-33 | 3,0 |
Oberflächenart naCh DIN EN 10346
Für schmelztauchveredelte Erzeugnisse werden gemäß der DIN EN 10346 drei Oberflächenarten unterschieden, die unterschiedliche Anforderungen an das Erscheinungsbild und die Weiterverarbeitung erfüllen.
Diese Norm definiert die Oberflächenbeschaffenheit und bietet eine klare Orientierung für die Wahl des Materials je nach Anwendung und ästhetischen Anforderungen.
Oberflächenbehandlung nach DIN EN 10346
Für schmelztauchveredelte Erzeugnisse bietet die Norm DIN EN 10346 verschiedene Oberflächenbehandlungsoptionen, die je nach Anwendung und Schutzanforderungen vereinbart werden können. Zu den möglichen Behandlungen gehören:
Oberflächenschutz | Abkürzung |
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Chemisch passiviert: Diese Behandlung schützt die Oberfläche vor Feuchtigkeit und reduziert das Risiko der Bildung von Korrosionsprodukten während Transport und Lagerung. Örtliche Verfärbungen sind zulässig und beeinträchtigen die Qualität nicht. | C |
Geölt: Durch das Auftragen einer neutralen, nicht trocknenden Ölschicht auf beide Seiten wird die Korrosion unter normalen Lager- und Transportbedingungen für bis zu drei Monate verhindert. Die Ölschicht lässt sich mit geeigneten Lösungsmitteln entfernen. | O |
Chemisch passiviert und geölt: Diese Kombination bietet einen erhöhten Schutz gegen Korrosion und vereint die Vorteile beider Verfahren. | CO |
Phosphatiert: Phosphatieren verbessert die Haftung für nachfolgende Beschichtungen und bietet während des Transports und der Lagerung Korrosionsschutz. In Kombination mit Ölen (PO) kann zudem die Umformbarkeit verbessert werden. | P |
Phosphatiert und geölt: Diese Kombination verbessert sowohl die Haftung für nachfolgende Beschichtungen als auch die Umformbarkeit des Materials, während sie gleichzeitig einen erhöhten Korrosionsschutz während Transport und Lagerung bietet. | PO |
Versiegelt (S): Ein transparenter organischer Lackfilm wird aufgetragen, der einen verstärkten Korrosionsschutz bietet und die Oberfläche vor Fingerabdrücken schützt. Diese Versiegelung kann einseitig oder beidseitig aufgebracht und als Haftgrund für nachfolgende Lackierungen verwendet werden. | S |
Auf Wunsch können Sie auch eine unbehandelte (U) Oberfläche geliefert bekommen, wobei das Korrosionsrisiko Sie tragen. Die Wahl der geeigneten Oberflächenbehandlung sollte bei der Anfrage und Bestellung zwischen Hersteller und Kunde vereinbart werden. | U |

Ihr Ansprechpartner
Maik Gretz
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