Kurzname | Werkstoffnummer | Norm | |
---|---|---|---|
S275N | 1.0490 | DIN EN 10025-3 | Details |
S275NL | 1.0491 | DIN EN 10025-3 | Details |
S275M | 1.8818 | DIN EN 10025-4 | Details |
S275ML | 1.8819 | DIN EN 10025-4 | Details |
S355N | 1.0545 | DIN EN 10025-3 | Details |
S355NL | 1.0546 | DIN EN 10025-3 | Details |
S355M | 1.8823 | DIN EN 10025-4 | Details |
S355ML | 1.8834 | DIN EN 10025-4 | Details |
S420N | 1.8902 | DIN EN 10025-3 | Details |
S420NL | 1.8912 | DIN EN 10025-3 | Details |
S420M | 1.8825 | DIN EN 10025-4 | Details |
S420ML | 1.8836 | DIN EN 10025-4 | Details |
S460N | 1.8901 | DIN EN 10025-3 | Details |
S460NL | 1.8903 | DIN EN 10025-3 | Details |
S460M | 1.8827 | DIN EN 10025-4 | Details |
S460ML | 1.8838 | DIN EN 10025-4 | Details |
Normalgeglühte und Thermomechanisch gewalzte schweißgeeignete Feinkornbaustähle: Eigenschaften und Anwendungsbereiche
Feinkornbaustähle gehören zu den hochentwickelten Baustählen, die speziell für anspruchsvolle Anwendungen im Bauwesen und Maschinenbau entwickelt wurden. Diese Stähle zeichnen sich durch ihre feine Mikrostruktur und gute Schweißeignung aus, was sie besonders attraktiv für Konstruktionen macht, bei denen hohe Festigkeit, Verformbarkeit und Zähigkeit erforderlich sind. Je nach Herstellungsverfahren und Norm unterscheiden sich die Eigenschaften und Einsatzgebiete der Stahlsorten erheblich. Im Folgenden werden die Besonderheiten der Feinkornbaustähle nach DIN EN 10025-3 und DIN EN 10025-4 vorgestellt.
Normalgeglühte oder Normalisierend gewalzte schweißgeeignete Feinkornbaustähle (DIN EN 10025-3)
Normalgeglühte oder normalisierend gewalzte Feinkornbaustähle werden nach DIN EN 10025-3 spezifiziert und durchlaufen während der Herstellung ein Normalisierungsverfahren. Dieser Prozess besteht aus einem kontrollierten Glühen, bei dem das Stahlgefüge homogenisiert und Spannungen abgebaut werden, um optimale mechanische Eigenschaften zu erzielen. Die Normalisierung verbessert die Zähigkeit und sorgt für eine gleichmäßige Struktur, die den Stahl besonders widerstandsfähig und verarbeitbar macht.
Normalisierend gewalzte Feinkornbaustähle eignen sich besonders für Schweißarbeiten, da ihre chemische Zusammensetzung und das Normalisierungsverfahren das Risiko der Rissbildung reduzieren. Dies macht sie ideal für anspruchsvolle Bauprojekte, wie Brücken, Hochhäuser und große Konstruktionen, die starken Belastungen standhalten müssen. Die Stahlgüten dieser Kategorie, z.B. S275N oder S355N, bieten durch ihre Festigkeit und Zähigkeit ein hohes Maß an Sicherheit und Zuverlässigkeit in strukturellen Anwendungen.
Thermomechanisch gewalzte schweißgeeignete Feinkornbaustähle (DIN EN 10025-4)
Thermomechanisch gewalzte Feinkornbaustähle nach DIN EN 10025-4 werden in einem speziellen Verfahren hergestellt, das eine Kombination aus mechanischem Walzen und kontrollierter Abkühlung umfasst. Diese thermomechanische Behandlung erzeugt ein besonders feinkörniges und homogenes Gefüge, wodurch der Stahl eine hohe Festigkeit und Zähigkeit erhält. Zudem bleiben die mechanischen Eigenschaften auch bei geringen Temperaturen stabil, was die thermomechanisch gewalzten Stähle für den Einsatz in Kältebereichen prädestiniert.
Eine der wesentlichen Vorteile thermomechanisch gewalzter Feinkornbaustähle ist die reduzierte Kohlenstoffäquivalenz, was die Schweißeignung verbessert und das Risiko von Härterissen minimiert. Dadurch können diese Stähle mit minimalem Vorwärmaufwand geschweißt werden, was sowohl die Verarbeitungszeit als auch die Kosten senkt. Typische Stahlsorten wie S420M und S460M sind in dieser Kategorie zu finden und werden häufig in Projekten eingesetzt, die erhöhte Anforderungen an die Festigkeit und Zähigkeit bei gleichzeitig guter Schweißeignung stellen, wie z.B. Offshore-Plattformen, Kraftwerke und schwere Stahlbaukonstruktionen.
Vergleich und Anwendungsbereiche
Beide Gruppen von Feinkornbaustählen – sowohl die normalgeglühten als auch die thermomechanisch gewalzten – zeichnen sich durch hervorragende mechanische Eigenschaften aus, sind jedoch für unterschiedliche Anwendungen optimiert. Während normalisierend gewalzte Stähle aufgrund ihrer gleichmäßigen Struktur und Schweißeignung besonders für komplexe Baukonstruktionen geeignet sind, bieten thermomechanisch gewalzte Stähle durch ihre hohe Festigkeit und Zähigkeit Vorteile für Anwendungen in extremen Umgebungen.

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