Kurzname	Norm	Werkstoff-Nr.	Verfügbare Überzüge
HX380LAD	DIN EN 10346	1.0934	+Z, +ZA, +ZF, +ZM, +AZ, +AS

Prüfrichtung	Streckgrenze Rp02 (MPa)	Zugfestigkeit Rm (MPa)	Dehnung A80 (in %)
Q	380 – 480	440 – 560	≥ 19

Der feuerverzinkte Stahl HX380LAD nach der Norm EN 10346 (Werkstoffnummer 1.0934) ist ein hochfester, mikrolegierter Baustahl, der speziell für anspruchsvolle Struktur- und Karosseriebauteile in der Automobilindustrie entwickelt wurde. Durch die gezielte Zugabe von Niob, Titan und Vanadium entsteht eine feinkörnige Gefügestruktur, welche die Kombination aus hoher Festigkeit, Zähigkeit und hervorragender Umformbarkeit ermöglicht. Die Feuerverzinkung erfolgt in einem kontinuierlichen Tauchverfahren, bei dem das Bandblech mehrfach durch ein flüssiges Zinkbad geführt und anschließend im kontrollierten Kühlbereich abgewickelt wird. Auf diese Weise entsteht eine homogene, dicht abschließende Zinkschicht, die den Stahl langfristig vor atmosphärischer und chemischer Korrosion schützt und ihn auch in anspruchsvollen Umgebungen widerstandsfähig macht.

HX380LAD zeichnet sich durch eine Mindestdehngrenze Rp0,2 von rund 380 N/mm² aus, die dank der feinstteiligen Ausscheidungen der Mikrolegierungselemente Niob, Titan und Vanadium erreicht wird. Die Zugfestigkeit bewegt sich zwischen 440 und 560 N/mm², wobei die Bruchdehnung A80 nicht unter 19 % fällt und somit trotz hoher Festigkeit eine ausreichende Duktilität gewährleistet. Die feinkörnige Stahlstruktur, stabilisiert durch die Mikrolegierung, verhindert Kornwachstum auch bei thermischer Belastung und steigert gleichzeitig die Kerbschlagzähigkeit, selbst bei niedrigen Temperaturen. Die homogene Feuerverzinkung nach EN 10346 verleiht dem Stahl zusätzlich eine gleichmäßig dicke Zinkbeschichtung, die durch unterschiedliche Überzugslegierungen – von reinem Zink über Zink-Magnesium bis hin zu Aluminium-Silizium–Varianten – exakt an die Erfordernisse hinsichtlich Haftung, Passivschutz und Temperaturbeständigkeit angepasst werden kann.

In der Automobilindustrie wird HX380LAD vor allem dort eingesetzt, wo höchste Festigkeiten in Kombination mit komplexen Umformprozessen und dauerhaftem Korrosionsschutz gefragt sind. So finden sich Bauteile wie Crash-Strukturkomponenten und Querträger in heutigen Fahrzeugkarosserien, die durch ihre hohe Energieaufnahme beim Aufprall und ihre Kerbschlagzähigkeit die Insassensicherheit maßgeblich verbessern. Verstärkungen für B-Säulen und A-Säulen profitieren von der engen Tiefziehkontur und erreichen nach eventueller Wärmebehandlung im Lackofen eine nochmals gesteigerte Steifigkeit. Auch Fahrwerks- und Chassisprofile, die ein optimiertes Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht erfordern, werden aus diesem Werkstoff gefertigt, um einerseits die Fahrdynamik zu erhöhen und andererseits das Gesamtfahrzeuggewicht zu reduzieren. Schließlich erlauben Seat-Rails und Bodenträger durch ihre hohe Ermüdungsfestigkeit und ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit eine lange Lebensdauer und eine konstante Performance über den gesamten Einsatzzeitraum.

Der feuerverzinkte Stahl HX380LAD (1.0934) nach EN 10346 vereint die Vorzüge einer mikrolegierten Feinkornstruktur mit einem zuverlässigen, langanhaltenden Korrosionsschutz durch die Zinkbeschichtung. Mit einer Mindestdehngrenze von circa 380 N/mm², Zugfestigkeiten von bis zu 700 N/mm² und ausreichend hoher Duktilität stellt er eine technisch ausgereifte Lösung für sicherheitskritische, gewichtsoptimierte und korrosionsbelastete Bauteile der Automobilindustrie dar. Die Flexibilität in der Wahl der Überzugslegierung ermöglicht zudem eine punktgenaue Abstimmung auf unterschiedlichste Umwelt- und Belastungsbedingungen und macht HX380LAD zu einer zukunftssicheren Werkstoffwahl für moderne Fahrzeugkonzepte.