Kurzname | Norm | Werkstoff-Nr. | möglicher Oberflächenüberzug |
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HCT690T | DIN EN 10338 | 1.0947 | +ZE nach DIN EN 10152 (elektrolytisch verzinkt) |
HCT690T | DIN EN 10346 | 1.0947 | +Z, +ZF, +ZA (Schmelztauchüberzug) |
Prüfrichtung | Streckgrenze Rp0,2 (MPa) | Zugfestigkeit Rm (MPa) | Dehnung A80 (in %) | Verfestigunsexponent n 10-UE | Bake-Hardening-Index BH2 |
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Längsproben | 400 – 520 | ≥ 690 | ≥ 23 | ≥ 0,19 | ≥ 40 |
C % | Si % | Mn % | P % | S % | Al % | Cr+Mo % | Nb+Ti % | V % | B % |
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≤ 0,24 | ≤ 2,00 | ≤ 2,20 | ≤ 0,080 | ≤ 0,015 | 0,015 – 2,0 | ≤ 0,60 | ≤ 0,20 | ≤ 0,20 | ≤ 0,005 |
HCT690T: Ein Überblick über den kaltgewalzten TRIP-Stahl nach DIN EN 10338
HCT690T ist ein hochmoderner kaltgewalzter TRIP-Stahl (Transformation-Induced Plasticity), der gemäß der Norm DIN EN 10338 spezifiziert ist. Dieser Stahltyp zeichnet sich durch seine hervorragende Kombination aus hoher Festigkeit und außergewöhnlicher Umformbarkeit aus, was ihn besonders für anspruchsvolle industrielle Anwendungen, insbesondere im Automobilbau, prädestiniert. Die einzigartige Mikrostruktur von HCT690T, die sowohl Ferrit als auch Restaustenit umfasst, ermöglicht den sogenannten TRIP-Effekt, der ihm seine außergewöhnlichen mechanischen Eigenschaften verleiht.
Mikrostruktur und mechanische Eigenschaften
Die Mikrostruktur von HCT690T besteht aus einer Ferrit-Matrix, die Restaustenit enthält. Diese Zusammensetzung ist entscheidend für den TRIP-Effekt (Transformation-Induced Plasticity), der während der Umformung auftritt. Der Restaustenit wird durch plastische Verformung in Martensit umgewandelt, was zu einer Erhöhung der Festigkeit bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung hoher Duktilität führt. HCT690T erreicht eine Zugfestigkeit von etwa 690 MPa, was ihn ideal für Anwendungen macht, die sowohl hohe Festigkeit als auch hohe Umformbarkeit erfordern.
Herstellungsprozess
Die Herstellung von HCT690T erfolgt durch einen präzise kontrollierten Prozess. Zunächst wird der Stahl warmgewalzt und anschließend kontrolliert abgekühlt, um die gewünschte Mikrostruktur zu erzielen. Danach folgt ein Kaltwalzprozess, der die feinkörnige Struktur weiter verfeinert und die mechanischen Eigenschaften des Stahls verbessert. Eine abschließende Wärmebehandlung sorgt dafür, dass der Stahl die optimale Balance zwischen Festigkeit und Duktilität erreicht.
Kontinuierlich schmelztauchveredelte Variante HCT690T nach DIN EN 10346
Zusätzlich zur kaltgewalzten Variante ist HCT690T auch als kontinuierlich schmelztauchveredelter Stahl nach DIN EN 10346 verfügbar. Dieser Schmelztauchprozess beinhaltet das kontinuierliche Eintauchen des Stahls in ein Bad aus geschmolzenem Zink oder einer Zinklegierung, wodurch eine schützende Zinkschicht auf der Oberfläche des Stahls entsteht. Diese Beschichtung bietet einen hervorragenden Korrosionsschutz, der die Lebensdauer der Bauteile verlängert und ihre Leistungsfähigkeit in korrosiven Umgebungen verbessert. Somit kombiniert die schmelztauchveredelte Variante von HCT690T die mechanischen Vorteile des TRIP-Stahls mit einer erhöhten Korrosionsbeständigkeit.
TRIP-Effekt: Stahl mit durch Gefügeumwandlung bewirkter Plastizität
HCT690T nutzt den TRIP-Effekt (Transformation-Induced Plasticity), der durch die spezielle Mikrostruktur des Stahls ermöglicht wird. Das Ferritische Grundgefüge enthält Restaustenit, der während der plastischen Verformung in Martensit umgewandelt wird. Diese Umwandlung verbessert die Festigkeit des Stahls erheblich, während die Duktilität erhalten bleibt. Der TRIP-Effekt trägt somit maßgeblich zur hohen Energieabsorption und Crashsicherheit des Materials bei, was ihn besonders für sicherheitsrelevante Anwendungen im Automobilbau geeignet macht.
Anwendungsmöglichkeiten
HCT690T findet breite Anwendung im Automobilbau, wo höchste Anforderungen an die Materialeigenschaften gestellt werden. Aufgrund seiner hohen Festigkeit und ausgezeichneten Umformbarkeit eignet sich dieser Stahl besonders für die Herstellung von Karosserieteilen, die eine hohe Energieabsorption im Falle eines Unfalls erfordern. Beispiele hierfür sind Türverstärkungen, Stoßfänger und Sicherheitszellen. Die kontinuierlich schmelztauchveredelte Variante von HCT690T ist ideal für Anwendungen, die neben mechanischer Leistung auch einen hohen Korrosionsschutz erfordern, wie z.B. Außenkarosserieteile und Unterbodenkomponenten.
Normen und Qualitätskontrolle
Die Produktion und Anwendung von HCT690T erfolgen gemäß den strengen Vorgaben der DIN EN 10338 und DIN EN 10346 Normen. Diese Normen stellen sicher, dass der Stahl hohen Qualitäts- und Leistungsanforderungen entspricht. Regelmäßige Prüfungen und Kontrollen während des gesamten Produktionsprozesses garantieren, dass die mechanischen Eigenschaften und die Korrosionsbeständigkeit des Stahls konstant eingehalten werden und der Stahl für die vorgesehenen Anwendungen geeignet ist.
Zukunftsperspektiven
Mit der steigenden Nachfrage nach leichteren, stärkeren und zugleich umformbaren Materialien, insbesondere in der Automobilindustrie, wird HCT690T immer wichtiger. Seine Fähigkeit, die strukturelle Integrität von Fahrzeugen zu maximieren und gleichzeitig das Gewicht zu reduzieren, trägt zur Entwicklung energieeffizienterer und sichererer Fahrzeuge bei. Die kontinuierliche Weiterentwicklung von Herstellungsprozessen und Beschichtungstechnologien wird die Eigenschaften von TRIP-Stählen wie HCT690T weiter optimieren und neue Anwendungsmöglichkeiten erschließen.
Zusammengefasst bietet HCT690T eine herausragende Kombination aus Festigkeit, Duktilität und Korrosionsbeständigkeit. Die Einhaltung der DIN EN 10338 und DIN EN 10346 Normen garantiert dabei eine gleichbleibend hohe Qualität und Leistungsfähigkeit des Stahls, was ihn zu einer bevorzugten Wahl für moderne Fertigungsprozesse macht.
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