Kurzname	Norm	Werkstoff-Nr.	Verfügbare Überzüge
HX420LAD	DIN EN 10346	1.0935	+Z, +ZA, +ZF, +ZM, +AZ, +AS

Prüfrichtung	Streckgrenze Rp02 (MPa)	Zugfestigkeit Rm (MPa)	Dehnung A80 (in %)
Q	420 – 520	470 – 590	≥ 17

Der feuerverzinkte Stahl HX420LAD nach der Norm EN 10346 (Werkstoffnummer 1.0935) ist ein hochfester, mikrolegierter Baustahl, der speziell für extrem beanspruchte Karosserie- und Strukturbauteile in der Automobilindustrie entwickelt wurde. Seine herausragende Leistung beruht auf der gezielten Legierung mit Niob, Titan und Vanadium, die eine feinkörnige Stahlstruktur sicherstellen und so die Kombination aus hoher Festigkeit, belastbarer Zähigkeit und guter Umformbarkeit ermöglichen. Die anschließende Feuerverzinkung erfolgt in einem kontinuierlichen Tauchverfahren, bei dem das Bandblech mehrfach durch ein flüssiges Zinkbad geführt und kontrolliert abgekühlt wird. Dadurch entsteht eine geschlossene, homogene Zinkschicht, die den Werkstoff langfristig vor Korrosion schützt und ihm in rauen Einsatzbedingungen eine beeindruckende Dauerhaftigkeit verleiht.

HX420LAD zeichnet sich im unbehandelten Zustand durch eine Mindestdehngrenze Rp0,2 von etwa 420 N/mm² aus, die durch die feinstteilige Ausscheidung von Niob-, Titan- und Vanadiumverbindungen erreicht wird. Die typische Zugfestigkeit Rm bewegt sich im Bereich von 470 bis 590 N/mm², während die Bruchdehnung A80 nicht unter 17 % fällt. Diese Kennwerte belegen, dass der Stahl trotz seiner hohen Festigkeit ausreichend duktil ist, um komplexe Umformprozesse mit engen Biegeradien zu meistern, ohne spröde Rissbildung zu riskieren. Die feinkörnige Gefügestruktur, stabilisiert durch Mikrolegierung, reduziert Kornwachstum selbst bei thermischer Belastung und sorgt für eine hohe Kerbschlagzähigkeit, auch bei tiefen Temperaturen. Die feuerverzinkte Oberfläche nach EN 10346 verleiht dem Material eine gleichmäßig dicke Zinkbeschichtung, deren Zusammensetzung in Abhängigkeit von Umgebungs- und Prozessanforderungen angepasst werden kann, um Haftung und Passivschutz weiter zu optimieren und auch bei hohen Temperatureinflüssen dauerhaft wirksam zu bleiben.

In der Automobilindustrie findet HX420LAD vor allem dort Anwendung, wo höchste Festigkeitsanforderungen mit komplexen Umformvorgängen und dauerhafter Korrosionsbeständigkeit kombiniert werden müssen. So werden hochbelastete Querträger und Crash-Elemente aus diesem Stahl gefertigt, um durch hohe Energieaufnahme und verbesserte Kerbschlagzähigkeit die Insassensicherheit bei Aufprallszenarien zu maximieren. Verstärkungen in B- und A-Säulen profitieren von der engen Tiefziehkontur sowie einer hohen Steifigkeit, die sich durch thermische Nachbehandlung im Lackofen weiter optimieren lässt. Fahrwerks- und Chassiskomponenten gewinnen durch das optimierte Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht an Leichtbaueffizienz, was sich positiv auf Fahrdynamik und Kraftstoffverbrauch auswirkt. Seat-Rails und Bodenträger, die konstanten Ermüdungs- und Korrosionsbelastungen ausgesetzt sind, überzeugen durch ihre außergewöhnliche Dauerhaltbarkeit und die gleichbleibende Performance über den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs.

Der feuerverzinkte Stahl HX420LAD (1.0935) nach EN 10346 bietet eine zukunftsweisende Werkstofflösung für moderne Fahrzeugkonzepte, in denen Sicherheit, Leichtbau und Langlebigkeit gleichermaßen gefordert werden. Die Mikrolegierung mit Niob, Titan und Vanadium ermöglicht eine Mindestdehngrenze von rund 420 N/mm² bei gleichzeitig guter Duktilität, während die homogene Zinkbeschichtung einen zuverlässigen Langzeitschutz gegen Korrosion gewährleistet. Die Kombination aus hoher Festigkeit, exzellenter Umformbarkeit und flexiblem Korrosionsschutz macht HX420LAD zur ersten Wahl für sicherheitskritische, gewichtsoptimierte und korrosionsbelastete Karosserie- und Strukturbauteile in der Automobilindustrie.