Kurzname	Norm	Werkstoff-Nr.	Verfügbare Überzüge
HX500LAD	DIN EN 10346	1.0991	+Z, +ZA, +ZF, +ZM, +AZ, +AS

Prüfrichtung	Streckgrenze Rp02 (MPa)	Zugfestigkeit Rm (MPa)	Dehnung A80 (in %)
Q	500 – 620	530 – 690	≥ 13

Der feuerverzinkte Stahl HX500LAD nach der Norm EN 10346 (Werkstoffnummer 1.0991) ist ein hochfester, mikrolegierter Baustahl, der speziell für hochbeanspruchte Struktur- und Karosseriebauteile in der Automobilindustrie entwickelt wurde. Die gezielte Legierung mit kleinen Mengen Niob, Titan und Vanadium führt zu einer feinkörnigen Stahlstruktur, die das Material zugleich hochfest und duktil macht. Im kontinuierlichen Feuerverzinkungsprozess wird das Bandblech mehrfach in ein flüssiges Zinkbad getaucht und anschließende kontrolliert abgekühlt, wodurch eine geschlossene, homogene Zinkschicht entsteht. Diese Beschichtung schützt den Stahl langfristig vor atmosphärischer und chemischer Korrosion, so dass selbst extrem beanspruchte Fahrzeugkomponenten hohe Lebensdauer und Zuverlässigkeit erreichen.

HX500LAD zeichnet sich durch eine sehr hohe Mindestdehngrenze Rp0,2 von min. 500 N/mm² aus, die durch die Ausscheidung feinstverteilter Karbide und Nitrate der Mikrolegierungselemente erzielt wird. Die typische Zugfestigkeit liegt im Bereich von 530 bis 690 N/mm², während die Bruchdehnung A80 trotz dieser hohen Festigkeitswerte noch bei mindestens 13 % liegt. Dank der mikrolegierten Feinkornstruktur wird Kornwachstum auch bei thermischer Belastung wirkungsvoll unterbunden, wodurch das Gefüge selbst in heißen Umformzonen stabil bleibt. Die enge Kornfeinung steigert die Kerbschlagzähigkeit, so dass das Material auch bei niedrigen Temperaturen eine hohe Zähigkeit bewahrt. Die feuerverzinkte Oberfläche nach EN 10346 gewährleistet einen gleichmäßigen Korrosionsschutz; durch die Wahl verschiedener Überzugslegierungen von reinem Zink über Zink-Magnesium bis zu Aluminium-Silizium lassen sich Haftung, Passivschutz und Temperaturbeständigkeit exakt an die jeweiligen Anforderungen anpassen.

In der Automobilindustrie wird HX500LAD in Bereichen eingesetzt, in denen höchste Festigkeiten bei gleichzeitiger Umformbarkeit und Korrosionsbeständigkeit gefordert sind. Besonders bei sicherheitsrelevanten Bauteilen wie Querträgern im Front- und Heckbereich, Crash-Box-Elementen sowie Verstärkungen in A- und B-Säulen ermöglicht das Material eine Optimierung von Energieaufnahme und Fahrzeugleichtbau. Die Kombination aus enger Tiefziehkontur und hoher Nachgiebigkeit sorgt dafür, dass komplexe Geometrien in Karosserieinnen- und -außenbauteilen präzise hergestellt werden können, ohne dass die Bauteile nachträglich an Festigkeit verlieren. Darüber hinaus findet HX500LAD auch in Fahrwerkskomponenten und tragenden Chassisprofilen Verwendung, wo die dauerhafte Beständigkeit gegen Korrosion und Ermüdung bei wechselnden Lasten entscheidend ist.

Der feuerverzinkte Stahl HX500LAD (1.0991) nach EN 10346 bietet eine ausgezeichnete Kombination aus extrem hoher Festigkeit, ausreichender Duktilität und langlebigem Korrosionsschutz. Mit einer Mindestdehngrenze von rund 500 N/mm², Zugfestigkeiten bis zu 690 N/mm² und einer Bruchdehnung von mindestens 13 % erfüllt er die anspruchsvollsten Anforderungen moderner Fahrzeugkonstruktionen. Die mikrolegierte Feinkornstruktur sorgt für eine hohe Kerbschlagzähigkeit auch bei niedrigen Temperaturen, während die flexible Auswahl an Zinküberzügen eine passgenaue Anpassung an verschiedenste Umwelt- und Prozessbedingungen ermöglicht. Damit ist HX500LAD die bevorzugte Werkstofflösung für sicherheitskritische, gewichtsoptimierte und korrosionsbeanspruchte Karosserie- und Strukturbauteile in der Automobilindustrie.